Vom 17. bis 20. Oktober 2013 wurde der Kongress derEurojumelages in Madrid abgehalten. 166 Delegierte aus 11 Ländern waren zu dem Kongress angereist, darunter 46 Delegierte aus Deutschland.Die Sektion Bonn war mit drei Delegierten vertreten, die mit ihren kritischen Fragen wieder für Stimmung sorgten.
Anträge lagen dem Kongress nicht vor.So standen der Tätigkeitsbericht für die letztendrei Jahre, die Wahl des bzw. der neuen Vorsitzenden sowie die Wahl der Kassenprüfer im Mittelpunkt.
Die bisherige Vorsitzende Marie-Paul Richonnier durfte nach zwei Legislaturperioden nicht mehr kandidieren.Bei der Wahl des Vorsitzenden/der Vorsitzenden entschied sich die Mehrheit der Delegierten für den Jüngsten der drei Bewerber (Prof. Dr. Dorina Sufflet, Deutschland, Armando Telles-Velasco, England,Marian Fabian, Polen): Marian Fabian, Vorsitzender des Jumelages-Verbandes von Telekom/Polen,der mit 92 von 166 Stimmen für drei Jahre zum neuen Präsidenten der Eurojumalages gewählt wurde.Die deutsche Kandidatin erhielt 71 Stimmen.Erste Vizepräsidentin ist Prof. Dr. Dorina Sufflet aus Deutschland, zweite Vizepräsidentin Mariana Petre aus Rumänien. Als Generalsekretär wurde Jean-Francois Logette für weitere drei Jahre bestätigt.Ebenfalls aus Deutschland wurde Britt Haller zur Kassenprüferin gewählt. Als neues Mitgliedsland wurde Malta begrüßt. Dort wird vom 13. bis 16.10.2016 der nächste Kongressstattfinden.
Der zweite Tag des Kongresses begann mit dem Tätigkeitsbericht des Generalsekretärs Jean-FrancoisLogette. Er führte u.a. aus, dass die Mitgliederzahlen weiter zurückgingen (von 11 911 in 2009 auf 11127). Auch die Zahl der Sprachkursteilnehmer sei weiterhin rückläufig. Erfreulich ist, dass neue Möglichkeiten für Ferienbeschäftigte (Schüler, Studenten) gefunden wurden.Der Vertreter der Jugend hob hervor, dass es der Jugend nicht so sehr um die Vertiefung der beruflichen Beziehungen (s. a. Satzung der Jumelages § 1 Abs. 3) gehe, sondern vielmehr um freundschaftliche Beziehungen. Und so sollte ein Format für Seminare, das sich an die Jugendlichen richtet, aussehen: Dauer drei Tage, Kosten 150 €, Teilnehmer bis 40 Jahre.Der neu gewählte Präsident Marian Fabian fasste seine Pläne für die nächsten drei Jahre wie folgt zusammen:• Beziehungen der Eurojumelages zu den Ländern aufnehmen, in denen wir noch nicht präsent sind,• im Rahmen der Erweiterungspolitik kämen als nächste Kroatien und Slowenien in Betracht,• für die Website noch mehr die neuen Techniken nutzen,• Sprachkurse forcieren,• Jugend mit ins Boot nehmen, Zukunft liegt in Händen der Jugend,• Skiurlaub anbieten,• Grundidee: Alle Menschen sollen Brüder werden.Aus der Versammlung wurde vorgeschlagen, auch die Vorstellungen und Pläne der übrigen Kandidaten (Prof. Dr. Dorina Sufflet, Deutschland, und Armando Tellez-Velasco, England) zu berücksichtigen.
Die Bonner Delegierten unterbreiteten den Vorschlag, über die Arbeit der Eurojumelages nicht erstbeim nächsten Kongress zu berichten, sondern Ziele zu setzen und über die Zielerreichung in Zwischenschritten zu informieren. Beide Vorschläge wurden mit großem Beifall aufgenommen. Es bleibt abzuwarten, was daraus wird.
Samstagnachmittag lernten wir auf einer Stadtrundfahrt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadtkennen: Palacio Real (Königspalast), Museo del Prado, Plaza Mayor, Gran Via, Retiro-Park, BernabeuStadion, Puerta del Sol und natürlich Plaza de Toros Las Ventas. Auch für nicht am Stierkampf Interessierte ist die Arena mit Museum ein Muss. Wir waren einer Meinung: Madrid ist eine sehenswerteStadt und eine Reise wert.
Am Abend trafen wir uns zum Abschiedsessen im Raum„Europa“ des Hotels. Uns wurde ein sehr abwechslungsreiches und schmackhaftes Menu serviert.Danach erlebten wir eine Flamenco-Aufführung. SpanischeFrauen und junge Mädchen boten in ihren traditionellen undfarbenprächtigen Kostümen eine herrliche Show dar. Wirwaren hingerissen von diesen Darbietungen, besonders diejüngeren Kollegen. Denen mussten wir einen Rat auf denWeg mitgeben: „Ja ja in Spanien, da gibt es Mädchen, diesind noch frischer als frische Brötchen. Jedoch bedenke,wenn man sie küsst, dass man in Spanien schrecklicheifersüchtig ist.“ Doch Flamenco kann man nicht erklären, Flamenco muss man erleben, indem man sich vollkommender Musik und dem Tanz ausliefert. Es war ein großes Erlebnis. Im Anschluss an die Aufführung konnten auch dieZuschauer aktiv werden. „Der Kongress tanzt“, stand jetzt auf dem Programm.Damit ging der Kongress zu Ende.
Wir danken den spanischen Organisatoren für ihren außerordentlichen Einsatz. Sie haben alles getan, um uns den Aufenthalt und den Ablauf des Kongresses so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir werden diesen Kongress in bester Erinnerung behalten.
Artur Sperling