Dienstag 12. September
Nach dem Frühstück und mit einem auf dem Fahrradgepäckträger verstauten Lunchpaket trafen wir uns gegen 9.30 Uhr vor dem Feriendorf. Das Thermometer am Feriendorf zeigte 23 Grad an und es war bewölkt. Die Wettervorhersage sagte für den späten Nachmittag evtl. Regen voraus. Im Vorfeld wurden uns Dokumentationen zugesendet; die hatte ich ausgedruckt und auch dabei. Christian hielt eine kleine Ansprache und Sigrid erklärte, dass sie mit ihrem PKW mit Fahrradträger als Besenwagen bereitstehen würde.
Beide Gruppen fuhren etwas zeitversetzt los. Die zweite Gruppe war 20 Personen stark, die erste Gruppe etwa 7 Personen. Da das Feriendorf erhöht liegt, ging es zunächst steil bergab bis zum Ort Erpfingen. Christian mit seinem S-Pedelec fuhr vor und wir alle hinterher in einer schönen Talebene mit eigenen, meist vom Autoverkehr getrennten Radwegen. So zügig verliefen die ersten ca. 10 km durch die Schwäbische Alb sehr schnell für eine erste Trinkpause an einem Golfplatz. Wir bekamen aber dort die Nachricht, dass ein Teilnehmer aus gesundheitlichen Gründen zurückgeblieben sei und nicht weiter mit uns mitfahren konnte.
Also dann weiter durch das Biosphärenreservat nach Engstingen, dort trafen wir auf eine malerische Bahnstrecke mit parallelem Radweg, und prompt kam uns ein Schienenbus entgegen. Auch gab es einen schönen Blick auf das Schloss Lichtenstein. Wir fuhren dann entlang der Bahnstrecke, vorbei an Wiesen und Maisfeldern, bis nach Gomadingen zum ältesten deutschen Landesgestüt in Marbach mit kurzer Besichtigung im Innenhof mit Trinkpause. Dann weiter über die Gedenkstätte Grafeneck – einer deutschen Tötungsanstalt in der Zeit des Nationalsozialismus - die wir mit der Gruppe 1 gemeinsam besuchten.
Über Münsingen ging es auf den Heimweg. In Wasserstetten kehrten wir in der einzigen offenen Gaststätte Burren auf unserer Rundstrecke ein. Wir stellten im Außenbereich ein paar Stühle und Tische zusammen und warteten auf die erste Gruppe, die natürlich einen Umweg mit starker Steigung bewältigen musste. Bei einem Blick auf den Himmel sahen wir, wie sich dort eine hohe dunkle Wolke aufbaute. Der Weg weiter führte uns durch den Ort Bernloch und die Kirchturmuhr schlug just 3mal, also war es 15 Uhr. Eine dunkle Wolke, die sich in der Ferne schon ausgeregnet hatte, begleitet uns. In der Meinung, dass der Regen sicherlich vorbeizieht, diskutieren wir während der Fahrt, ob eine Schlussrast möglich sei. Christian mit seinem S-Pedelec wechselt den Akku, also frische Power. Nun noch über Meidelstetten und den Rest nach Erpfingen ins Café Möck zu Kaffee und Kuchen. Die Wolke hat uns doch nicht erwischt und wir schoben die Fahrräder den letzten Berg zum Feriendorf Sonnenmatte hoch. Es war ein schöner sonniger Tag mit 68 km Länge und 900 Höhenmetern.
Donnerstag 14. September
Der Erholungstag am Mittwoch (Busausflugstag) hat uns gutgetan. Es hatte auch am Mittwoch kräftig geregnet und abgekühlt. So trafen wir uns wieder gemeinsam vor dem Feriendorf, diesmal bei 13 Grad, aber mit der Vorhersage, dass das Wetter stabil bleibt. In der allgemeinen Diskussion vor der Abfahrt schlug Horst aus Stuttgart vor, er könne, eine (noch) leichtere Radtour anbieten. Er habe einige ausgearbeitete Fahrradtouren in seinem Smartphone ausfindig gemacht. Dies fand bei weiteren zwei Personen anklang, die ohne E-Bikes dabei waren.
Nun also mit 17 Fahrern in der Gruppe 2. Wieder zunächst bergab (22% Gefälle) vom Feriendorf über Melchingen dem Flüsschen Lauchert mit leichtem Nebel entlang bis nach Veringenstadt. Dieser Fluss ist naturbelassen und mäandert in einer schönen für die Schwäbische Alb typische Landschaft. In Veringenstadt erreichten wir den südlichsten Punkt bei nun 34 km Fahrt. Veringenstadt ist ein schönes Stadtchen mit typischen Fachwerkshäusern. Hier machten wir eine Trinkpause und Boxenstopp in der Gaststätte „Lauchertstüble“. Und oh Wunder, unsere „langsame“ 3er Gruppe war schon da und pausierte bei einer Tasse Kaffee in der Ortsmitte. Scheinbar hatten Sie eine gute Abkürzung gefunden. Dann kam die angekündigte Steigung zur Veringer Hütte, über einen schmalen 3 km langen Weg - ca. 160 Höhenmeter. Dank des guten Straßenbelages und des gleichmäßigen Anstieges war eine Fahrt ohne Abzusteigen möglich. Oben an der Hütte angekommen, wurden wir bejubelt von der Radgruppe 1, die bereits angekommen war. Als kleine Überraschung gab es für ein Geburtstagskind und auch für alle Radfahrer ein Gläschen Sekt.
Nachdem unser Lunchpaket geleert war, ging die Fahrt auf den Höhen der Alb weiter über Inneringen, Kettenacker und Harthausen. Was hoch muss, muss auch wieder runter: In einer schönen 2,5 km langen Abfahrt lud uns der perfekte Straßenbelag dazu ein, es bei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 60 km/h „laufen zu lassen“. Ab Mägerkingen ging es wieder leicht bergauf, aber wir rochen bereits das Café Möck und in einer großen Runde bei Kaffee und Kuchen machten wir den Schlusshock mit allen Radfahrern. Den letzten Anstieg zum Feriendorf bewältigten sogar einige ohne abzusteigen. Es war ein schöner Tag, 69 km lang mit 800 Höhenmetern.