Am 04.08.2010 ging es vom Münchner Flughafen auf nach Paris, wo ich zusammen mit meiner
Freundin, die mich für ein paar Tage dorthin begleitete, von Ghislaine und Nycolle, die beide
Mitglieder der Jumelage sind, am Charles-de-Gaulle-Flughafen in Paris abgeholt wurde.
Von dort aus machten wir uns mit der Metro auf den Weg zum Postwohnheim , das sich im 12.
Arrondissement befand. Nycolle erklärte sich freundlicherweise bereit, meine Freundin zu ihrem
nahe gelegenen Hotel zu begleiten, da wir bis dato nicht wussten, dass es im „Foyer de la Poste
Michel Bizot“ möglich ist, über das Wochenende Besuch zu empfangen. An dieser Stelle noch
einmal ein herzliches Dankeschön an die beiden!

Die Zimmer waren zweckmäßig mit Schrank, Bett, Waschbecken, Dusche, Schreibtisch und einem
Kühlschrank ausgestattet. Die Toiletten befanden sich auf den Gängen, was mich aber nicht weiter
störte. Außerdem gab es einen Waschraum und zwei Gemeinschaftsküchen. Man sollte nur
beachten, dass Kochtöpfe, Teller, Geschirr usw. selbst mitgebracht werden müssen! Insgesamt
gesehen war es ein sehr nettes, ruhig gelegenes Zimmer mitten in Paris, das am Tag gerade mal
4,60 € gekostet hat.


Von dort aus war mein Arbeitsplatz zu Fuß und mit der Metro in gerade mal 10 - 15 Minuten zu
erreichen. Gemeinsam mit Melissa, meiner Zimmernachbarin im Postwohnheim, traten wir am
05.08.2010 unseren ersten Arbeitstag an. Wir wurden dort von allen überaus freundlich
empfangen und eingearbeitet. Meine Arbeit bestand darin, die eingehende Post zunächst ein zu
sortieren. Nachdem ich damit fertig war, sollte ich einige Namen für Nachsendeaufträge wieder
aussortieren. Anschließend musste ich täglich die Einschreiben abholen und bearbeiten, bevor ich
zu Fuß mit meinem Caddie, einem Wagen, los lief um die Post, samt Einschreiben an die Leute zu
verteilen. Dabei war es mir auch möglich, kurze Gespräche mit den Kunden zu führen.


Einziges Hindernis war, dass man nicht zu viel Zeit verlieren durfte, da man normalerweise um
13:00 wieder zurück im Postverteilerzentrum sein sollte. Am Anfang wurden wir an zwei Tagen von
einem Briefträger begleitet, bevor wir dann auf uns alleine gestellt waren. Die Kollegen haben mich
dabei aber immer freundlich unterstützt und wenn ich etwas nicht sofort verstanden haben sollte,
konnte ich immer noch einmal nachfragen ohne einen schiefen Blick zu riskieren. Begonnen haben
wir täglich um 6:30 bis wir um 13:30 meist Dienstende hatten. Anfangs ist man aber meistens
etwas länger beschäftigt, bis man seine Route genauer kennt. Eine Pause von 20 Minuten war
inbegriffen, die ich aber nie genutzt habe, da man im Allgemeinen so lange arbeiten muss, bis die
gesamten Briefe verteilt sind. Daher kam es, dass ich manchmal kürzer und manchmal länger
gearbeitet habe.

Da ich meist am frühen Nachmittag wieder zurück im Wohnheim war, hatte ich fast den
kompletten Nachmittag noch zur freien Verfügung, was mir ermöglichte Paris näher kennen zu
lernen, auch Stadteile, die man als Tourist nicht unbedingt zu Gesicht bekommt.
An einem Abend wurden Melissa und ich, sowie zwei andere deutsche Mädchen, zu einem Treffen
der Jumelage eingeladen, und konnten bei der Planung eines Sprachkurses teilhaben. Danach
wurde noch diverses Fingerfood und Getränke serviert und wir haben uns mit den netten
Mitgliedern der Jumelage unterhalten.
Auch ein Kinonachmittag mit einer Arbeitskollegin der Post stand auf dem Programm.

An dieser Stelle möchte ich mich noch bei allen Kollegen der Poststelle Paris PDC 12 für die
freundliche, offene Art und Hilfsbereitschaft, die sie an den Tag gelegt haben, bedanken, sowie bei
Ghislaine und Nycolle für das Abholen und den gemeinsamen Abend, bei Luc für die freundliche
Betreuung im Wohnheim und zuletzt bei Frau Moll, die mir den Aufenthalt überhaupt ermöglicht
hat!  

Ich konnte so viel von Land und Leuten kennen lernen und nebenbei meine Sprachkenntnisse
verbessern, sodass ich diese wertvolle Erfahrung nur weiter empfehlen kann!

 Carina Meitinger