Aus Italien
Italien war das erste europäische Land, das von der Covid-19-Pandemie betroffen war.
Es war Ende Februar 2020 und es wurde von Covid als einem Problem gesprochen, das nur China betraf. Dann fanden wir uns plötzlich im Lockdown wieder, nicht in der Lage, das Haus zu verlassen, außer für das Lebensnotwendige. Unser Leben änderte sich radikal und wir waren verwirrt und mussten uns Situationen stellen, die bis dahin undenkbar waren, wie z. B. die Absage von bereits vereinbarten Arztbesuchen oder das Unvermögen, Zeit mit Freunden zu verbringen.
Die Städte, die bis zum Vortag voller Menschen verschiedener Nationalitäten waren, mit überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln und mit bis spät geöffneten Bars und Restaurants, waren zu einer Wüste geworden, die kaum wiederzuerkennen war.
Einige von uns hatten sich für den Spanischkurs in Murcia angemeldet, in der Hoffnung, dass in ein paar Monaten die Notlage vorbei sein würde.
Leider ist dies nicht passiert und die Pandemie hat erst Spanien hart getroffen und danach den Rest Europas. Alle Eurojumelages-Veranstaltungen wurden abgesagt und das hat bei uns ein großes Gefühl der Hoffnungslosigkeit ausgelöst.
Wir mussten uns daran gewöhnen, "online" zu leben, mit Hilfe eines Computers oder eines Mobiltelefons das zu tun, was wir früher persönlich gemacht haben. Smart Working, aber auch Webinare und informelle Meetings: alles über das Internet. Unsere Vorstandssitzungen wurden auch online abgehalten.
Wir hatten gehofft, dass die Pandemie bald zu Ende sein würde, aber nun ist mehr als ein Jahr vergangen und nicht alles ist zur Normalität zurückgekehrt.
Da wir jedoch gezwungen waren, unser Lebenstempo zu verlangsamen, konnten wir über viele Aspekte unseres täglichen Lebens nachdenken, die wir für selbstverständlich hielten.
Glücklicherweise hat uns die räumliche Entfernung nicht daran gehindert, miteinander zu kommunizieren, Erfahrungen auszutauschen und über die Zukunft nachzudenken. Es ist kein Zufall, dass auch die Eurojumelages-Website in dieser Zeit erneuert wurde, um sie attraktiver und vertrauter für uns alle zu machen.
Jetzt hoffen wir nur, dass wir unser Leben wieder in den Griff bekommen und bald zur Normalität zurückkehren. Wir wissen, dass es noch nicht vorbei ist und dass wir die Auswirkungen der Impfung abwarten müssen, aber zumindest scheinen wir das Licht am Ende des Tunnels zu sehen und wir fühlen uns dem Moment näher, an dem wir uns endlich mit unseren Eurojumelages-Freunden treffen können, um jene Momente der Geselligkeit wieder zu erleben und gemeinsame Interessen zu pflegen.