2023: OSCAR auf der Schwäbischen Alb
Der diesjährige OSCAR fand im Feriendorf Sonnenmatte bei Sonnenbühl-Erpfingen auf der Schwäbischen Alb vom 11. – 15. September statt. Untergebracht waren wir in Appartements und in Ferienhäusern.
Mitglieder aus mehreren deutschen Sektionen hatten sich die Organisation geteilt: Michaela Alber aus der Sektion Böblingen-Tübingen, Rita Caumettes, Werner Ruckwied und Werner Schmid aus der Sektion Stuttgart, Christian Siebold aus der Sektion Konstanz sowie Alfred und Irmi Corbet aus der Sektion Darmstadt.
Teilgenommen haben 97 Jumeleure: 64 Deutsche aus 11 Sektionen, 37 Franzosen aus 10 Sektionen und 6 Briten aus der Sektion York. Ältester Teilnehmer war André Rousselot mit 91 Jahren, der Vater von OSCAR, und jüngste Teilnehmerin Lucie Poillot mit 16 Jahren. Auch dieses Jahr gab es 2 Wandergruppen, 2 Radgruppen und 1 Gruppe von Erholungssuchenden, wobei die Radgruppe 1 die kleinste Gruppe war. Sie war mit Rennrädern unterwegs und fuhr eine längere Strecke als Radgruppe 2.
Mo 11. September
Die Organisatoren waren schon rechtzeitig bei schönstem Wetter vor Ort, um das Einchecken am Nachmittag vorzubereiten. Die Jumeleure trafen nach und nach ein, holten ihre Schlüssel bei der Rezeption ab und bekamen dann bei uns ihre gelben Buttons mit Namen und Sektion sowie Taschen, Gürteltaschen, Schokolade und Informationsmaterial. Fast alle Teilnehmenden reisten mit dem Auto an, einige Zugfahrer wurden von Sigrid Härtter aus der Sektion Böblingen-Tübingen in Schichten am Reutlinger Bahnhof abgeholt. Der Radfahrer aus Paris, der mit seinem Rad mit dem FlixBus kam, wurde von Werner Ruckwied mitgenommen. Die meisten Teilnehmer/-innen hatten sich letztes Jahr beim OSCAR in den französischen Ardennen getroffen, aber es waren auch neue Jumeleure dabei bzw. Jumeleure, die schon in anderen Jahren am OSCAR teilgenommen hatten.
Bei einem Glas Sekt im Grünen hatten die Jumeleure die Gelegenheit, gut gelaunt ein erstes Hallo zueinander zu sagen. Bis auf wenige Ausnahmen waren dann alle rechtzeitig vor dem Abendessen da, um von Michaela, unserer Bundesvorsitzenden und Hauptorganisatorin, begrüßt zu werden. Übersetzt wurde von Rita auf Französisch und von Irmi auf Englisch.
Di 12. September
Berichte von den Wander- und Radgruppen => siehe Artikel: Wandern bzw. Radfahren beim OSCAR.
Beim gemütlichen Beisammensein am Abend sollten eigentlich eine Diashow von vergangenen OSCAR-Veranstaltungen gezeigt werden, die mehrere Jumeleure mitgebracht hatten. Aber die Technik machte nicht mit.
Mi 13. September
Ein grauer Himmel schaute am Mittwoch, 13 September missmutig herab auf die 97 Jumeleure, die auf dem Parkplatz der Sonnenmatte ungeduldig auf die etwas verspäteten 2 Busse warteten, mit denen es an diesem Tag auf die Reise gehen sollte. Kaum waren die Busse losgefahren, mussten schon die Scheibenwischer in Aktion treten. Aber wir hatten Glück. Der Regen hörte auf als wir unser erstes Ziel, Sigmaringen, erreichten und zum Hohenzollernschloss hinaufgingen.
Hier bekam jeder einen Audioguide, das Schlosstor öffnete sich und gab den Weg frei in die Kanonenhalle und 19 weitere fürstliche Räumlichkeiten, die hier nicht alle aufgezählt werden sollen. Es gab z.B. ein extra Ankleidezimmer und der Audioguide verriet, dass es dort bis zu 3 Stunden dauern konnte, bis ein Korsett ordentlich geschnürt war.
Viele Porträts von Fürsten, Fürstinnen, Prinzen und Prinzessinnen schmückten die Räume und überall standen Tische und Stühle mit verschnörkelten Beinen herum. Wir spazierten durch das Schlafzimmer mit dem Nachttopf unterm Bett, durch mehrere Salons, einen blauen, einen grünen, einen schwarzen und einen roten mit 2 extra langen roten Sofas und warfen einen Blick auf den Esstisch mit seinen geschwungenen Beinen und dem kostbaren Porzellangedeck im großen Speisesaal.
Im Hubertussaal waren die Wände voll gepflastert mit unzähligen Geweihen von Rehen und Hirschen, die die fürstlichen Herren zum Zeitvertreib erlegt hatten. Beeindruckend der ausgestopfte Bär vor der Wand und ein ausgestopfter Adler, der von der Decke herabschaute.
Zum Schluss durchquerten wir die Waffenhalle voller Ritterrüstungen, Gewehren, Pistolen, Bajonetten und anderem Kriegsspielzeug. Außerhalb des Schlosses blieb noch Zeit, das Marstallmuseum mit einer Vielzahl von Kutschen, Schlittenkutschen und Sänften zu besichtigen, ehe wir erneut die Busse bestiegen.
Auf der Fahrt durch das wild-romantische Donautal kamen wir auf kurvenreicher Straße durch enge Tunnels und an vielen überhängenden Felsen vorbei, bis wir dann wieder auf die Höhe zum Gasthaus Adler in Schwenningen gelangten. Dort warteten ein spezielles Bier und ein leckeres Mittagessen auf uns. Während wir unser Mittagsmahl genossen, ging draußen ein wahrer Sturzregen nieder. Aber wieder hatten wir Glück. Der Regen hatte aufgehört, bevor wir zur Weiterfahrt erneut runter ins Donautal zum Kloster Beuronaufbrachen, um die dortige Klosterkirche zu besichtigen.
Auffällig waren die Gemälde am Altar. Die Figuren hatten keine Landschaft als Hintergrund, sondern waren auf einen Goldhintergrund gemalt.Alle Decken- und Wandgemälde sind von Benediktiner-Künstlerpatres geschaffen worden und geben Zeugnis für die Beuroner Kunst.
Die bronzene Plastik eines Jakobsweg-Pilgers muss Elisabeth so beeindruckt haben, dass sie dort ihre Jacke mit Hausschlüssel vergaß, was sie allerdings erst bemerkte kurz vor der Ankunft an unserm nächsten Ziel, der Burg Wildenstein, die jetzt als Jugendherberge genutzt wird.
Durch einen Anruf bei einer hilfsbereiten Verkäuferin des Klosterladens nahe der Pilgerstatue konnte die Jacke in Sicherheit gebracht und am nächsten Tag abgeholt werden.
Rechtzeitig zum Abendessen waren wir zurück auf der Sonnenmatte, zufrieden nach einem schönen Ausflugstag, bei dem alles wunderbar geklappt hat und sogar das Wetter mitspielte.
Nach dem Abendessen hat die Technik diesmal soweit funktioniert, dass die Diashow von vergangenen OSCAR-Veranstaltungen auf der großen Leinwand im Saal gezeigt werden konnte, wenn auch der Ton noch immer nicht zu hören war. Parallel dazu fand in einem anderen Raum eine wichtige Besprechung von Mitgliedern des Verwaltungsrats der Eurojumelages statt
Do 14. September
Berichte von den Wander- und Radgruppen => siehe Artikel: Wandern bzw. Radfahren beim OSCAR.
Nachdem alle Teilnehmenden am späten Nachmittag wieder im Feriendorf zurück waren, stand ein Fototermin auf der Freilichtbühne an. Vor dem anschließenden Sektempfang hielt der Vorsitzende der Eurojumelages Peter Backes eine Rede, in der er Michaela und ihrem Team für die ausgezeichnete Organisation sowie den Jumeleuren aus verschiedenen Ländern für ihre Teilnahme dankte.
Während des festlichen Abends wurden von Alfred und Irmi die Ergebnisse der Wandergruppen und Radgruppen bekanntgegeben. Die Wanderer legten insgesamt 1269 km zurück, davon Großbritannien 38 km, Frankreich 522 km und Deutschland 709 km. Die Wanderer der Sektion Darmstadt wanderten 225 km und bekamen somit von Michaela den Wanderpokal überreicht, den Karola Rosowski in Empfang nahm. Die Radfahrer legten insgesamt 3398 km zurück, davon Großbritannien 147 km, Frankreich 645 km und Deutschland 2606 km. Die Radfahrer der Sektion Konstanz fuhren 1141 km und bekamen somit von Michaela den Oscarpokal überreicht, den Hannelore Hauger in Empfang nahm. Auch die jüngste Teilnehmerin Lucie Poillot (16 Jahre) wurde mit einem kleinen Pokal geehrt.Oscar23-gruppe2-2400
Irmi übergab André Rousselot noch ein Geschenk: eine Zusammenstellung von OSCAR-Berichten 2013 – 2022, geschrieben von OSCAR-Teilnehmern aus der Sektion Darmstadt. So gibt es jetzt Berichte über OSCAR von 1990 - 2012 auf Französisch und von 2013 – 2022 auf Deutsch. Beide Berichtfolgen kann man auf der Website der Eurojumelages unter Dokumentationen finden.
Der restliche Abend wurde mit Gottfried und Ronald musikalisch gestaltet. Sie spielten zunächst internationale Lieder zum Mitsingen, später wurde dazu auch getanzt.
Hier 3 Links zu Liedern von Gottfried und Ronald:
https://www.youtube.com/watch?v=VL0NwChYV1w
https://www.youtube.com/watch?v=Z2aiN0dOdz0
https://www.youtube.com/watch?v=ZguDXtXMPQM
Fr 15. September
Leider mussten wir schon wieder Abschied voneinander nehmen. Die gemeinsame Zeit ging viel zu schnell vorbei. Aber wir können uns schon auf das nächste Jahr freuen, in dem OSCAR in der Unterkunft Azuréva in Métabief im französischen Jura stattfinden wird, organisiert von der Sektion Dijon. Der bereits bekanntgegebene Termin musste geändert werden. Der neue Termin für OSCAR 2024 ist vom 10. -14. Juni 2024.
Irmi & Alfred Corbet
Sektion Darmstadt
Deutschland